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Ostsee-Zeitung: Zum Tod des polnischen Präsidenten

Rostock (ots)

Tragisch sind die Ereignisse aber auch in
politischer Hinsicht. Zum einen begann sich das Verhältnis von Polen 
und Russen - die Regierungschefs Tusk und Putin reichten sich erst 
vergangene Woche über den Gräbern von Katyn die Hände - zu 
entspannen. Zum anderen hatte die nationalkonservative Opposition 
neben Präsident Kaczynski viele weitere Spitzenpolitiker an Bord der 
Unglücksmaschine. Das Unglück wird zur Herausforderung für die 
polnische Demokratie.
Polens politische Elite steht nun vor einer echten 
Bewährungsprobe. Die beiden Lager - die Nationalkonservativen des ums
Leben gekommenen Präsidenten und die Liberalen hinter Premier Tusk - 
standen sich bislang auch menschlich so unversöhnlich gegenüber, dass
beide Politiker nicht zusammen nach Katyn reisen wollten. Und bis zu 
den Neuwahlen muss nun ausgerechnet ein Liberaler, 
Parlamentspräsident Komorowski, die Geschäfte des Staatsoberhaupts 
führen. Es gerät also viel durcheinander in der sensiblen 
Machtbalance Polens.
Bislang sind die Polen nach Tragödien als Nation enger 
zusammengerückt. Das werden sie auch jetzt tun. Das Gute ist, dass 
ihnen kein Nachbar mehr feindlich gegenüber steht - im Gegenteil. So 
können sich die Polen auf ihre eigene Kraft besinnen.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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