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Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Libyen/Bahrain

Rostock (ots)

Die politische Eiszeit, die Millionen Menschen in arabischen Autokratien von demokratischer Teilhabe weitgehend ausschließt, scheint sich dem Ende zuzuneigen. Die Wüste taut. Selbst auf Ölstaaten wie Libyen und Bahrain, die es gewohnt sind, Loyalität zu kaufen, springt der Funke der Revolution über. Auch wenn der Protest dort im Gegensatz zu Tunesien und Ägypten weit mehr religiös und ethnisch motiviert ist, ist ein Flächenbrand in der sensiblen Region nicht mehr auszuschließen. Nordafrika und einige Golfstaaten stehen vor einem Wandel, der in seiner ganzen Wucht noch gar nicht überschaubar ist. Der Westen, will er denn glaubhaft bleiben, wird mehr tun müssen, als öffentlich gegen die Gewalt der Potentaten anzuappellieren, um hinter den Kulissen mit ihnen weiter Geschäfte zu machen. Die demokratische Opposition in Arabien wird genau so Ansprechpartner werden müssen wie die in China oder Weißrussland. Das wäre dann tatsächlich mehr als moralische Entrüstung. Allein ist die bekanntlich nur der Heiligenschein der Scheinheiligen.

Pressekontakt:

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Thomas Pult
Telefon: +49 (0381) 365-439
thomas.pult@ostsee-zeitung.de

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