Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Libyen
Rostock (ots)
Berlin will sich neuerdings an einer "humanitären Hilfsaktion" beteiligen, womit Deutschland nach der Enthaltung zur Libyen-Resolution im UN-Sicherheitsrat allmählich wieder in die Reihen der Nato-Partner zurückkehrt. Zwar versucht Außenminister Westerwelle krampfhaft den karitativen Charakter der Mission zu betonen. Doch in Militärkreisen ist es ein offenes Geheimnis, dass die Aktion erhebliche Risiken birgt und rasch in einem brutalen Bodenkampf enden kann. Schon jetzt ist der Einsatz von sogenannten EU-Battlegroups zum Schutz der Helfer geplant. Die könnten sich schneller als gedacht in einem politisch verminten Gelände wiederfinden. Denn kaum etwas ist in Libyen so unklar wie die Fronten zwischen Gaddafi-Gegnern und -Anhängern. Zudem haben weder die Nato noch die UNO einen Plan für die Zeit danach. Keiner hat eine Exit-Strategie, die den Einsatz klar umreißt und begrenzt.
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