Ostsee-Zeitung: Kommentar zu EHEC
Rostock (ots)
Die beste Reaktion für uns Verbraucher ist: besonnen bleiben. So unschön es ist, wochenlang auf rohes Gemüse und leckeren Salat vom Gemüse-Großhandel verzichten zu müssen, so scheint es noch immer der einzige sichere Weg, sich vor EHEC zu schützen. Und krank macht dieser Verzicht nicht. Richtig sind auch weiterhin die allgemeinen Warnungen der Behörden. Vorsorge und Verbraucherschutz haben absoluten Vorrang vor dem wirtschaftlichen Wohl der Erzeuger. Deren finanzieller Schaden kann und muss von uns allen - als Steuerzahler - ausgeglichen werden. Das ist der Preis für den Gesundheitsschutz. Wenn die EHEC-Quellen entlarvt sind oder die Infektionswelle auch ohne einen solchen Erfolg vorüber ist, darf aber die Politik nicht zum Alltag zurückkehren. Bund und Länder müssen schonungslos analysieren, wo EHEC Schwachstellen aufgedeckt hat. Wo Zentralisierung helfen würde, müssen die Länder mitmachen. Erfolgreiche internationale Zusammenarbeit wie bei der Entdeckung, dass wir es mit einem ganz neuen Erregertyp zu tun haben, darf nicht dem Zufall und privaten Kontakten von Forschern überlassen bleiben.
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