Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Mitt Romney
US-Vorwahlkampf
Rostock (ots)
Er könne jede Position oder auch deren Gegenteil überzeugend vertreten und sogar so wirken, als glaube er selbst daran, wird seine Frau zitiert. Selbst wenn sie es nicht gesagt hat, scheint dies angesichts der Zickzack-Überzeugungen Romneys eine zutreffende Charakterisierung zu sein, wie seine Haltung zu "Obamacare" zeigt, jener Gesundheitsreform, die Obama nach dem Muster eines früheren republikanischen Gouverneurs von Massachusetts einführte: Der hieß Mitt Romney, will nun aber als Präsident als Erstes Obamacare abschaffen. Dass ein solcher "Flip-Flopper" trotzdem Chancen hat bei den eigenen Leuten, die eigentlich lieber ihren reaktionären Tea-Party-Helden zujubeln würden, ist deren schon an Hass grenzender Abneigung gegen Obama zu verdanken, der um jeden Preis aus dem Weißen Haus gewählt werden soll. Zusammen mit jener verschreckten Mittelschicht, die sich vom erfolgreichen Wall-Street-Multimillionär Romney vor allem ein Wirtschaftswunder und Jobs erhofft, könnte das sogar klappen - lange nicht startete ein Amtsinhaber mit so schlechten Wirtschafts- und Umfragewerten ins Wahljahr. Nicht von ungefähr ist Romney der im Obama-Lager am meisten gefürchtete Gegner.
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