Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Krankenkassen
Rostock (ots)
Seit 2009 gilt bei den gesetzlichen Krankenkassen der Einheitspreis. Es gibt seitdem nur noch einen Beitragssatz für alle Kassen, ergänzt durch ein Wechselspiel aus Zusatzbeiträgen und Prämien - je nachdem, ob es der Kasse gerade finanziell gut geht oder schlecht. Dieses System kennt nur eine Richtung. Darbende Kassen haben wenig Skrupel, ihren Mitgliedern per Zusatzbeitrag in die Taschen zu langen. In die andere Richtung fließt aber kein Geld, wie sich jetzt zeigt. Prämien zurückzahlen in guten Zeiten? Pustekuchen. Die Gesundheitsversicherer stecken in der Zwickmühle. Muss eine Kasse Zusatzbeiträge erheben, laufen ihr die Mitglieder in Scharen davon. Die Prämie als Anreiz für Wechsler wird dagegen boykottiert - warum sollten sie auch freiwillig auf Geld verzichten? Jetzt bettelt Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) bei den reichen Kassen, sie mögen doch bitte ihren Teil der Abmachung einhalten und Prämien zahlen. Doch die winken ab - und zeigen damit, wie sehr es bei der Finanzierung der gesetzlichen Kassen klemmt.
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