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Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Chávez

Rostock (ots)

Da dürfte so mancher, der Hugo Chávez nun gratuliert, Schluckbeschwerden haben: Eine Wahlbeteiligung von über 80 Prozent und eine Mehrheit von fast 55 Prozent kann sonst so leicht keiner vorweisen, der vom siegreichen venezolanischen Staatschef nun tremolierend die Einhaltung demokratischer Grundregeln und die Versöhnung der gespaltenen Gesellschaft einfordert. Nein, um die demokratischen Grundregeln steht es in Venezuela kaum schlechter als andernorts, wie neutrale Beobachter - abermals - bestätigen. Die Spaltung der Gesellschaft aber ist durchaus real - sichtbar auch dank jener Demokratie, die sehr wohl eine Opposition zulässt, die Missstände anprangert und Alternativen bietet. Ihre 45 Prozent kommen nicht von ungefähr und tun dem Land gut, denn gerade ein Charismatiker wie Chávez muss Druck spüren, um Korruption und Kriminalität auch im eigenen Lager anzugehen. Wird er nun "ein besserer Präsident", könnten Demokratie und Sozialismus sogar vereint siegen - das würde viele Schluckbeschwerden wohl erheblich verschlimmern.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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