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Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Gaza

Rostock (ots)

Auch das hochgerüstete Israel wird die Hamas nicht einfach wegbomben können. Erst recht hat die Hamas keine wirkliche militärische Macht. Die Palästinenser brauchen einen friedlichen Ausgleich mit Israel und der jüdische Staat braucht ihn auch. Denn um ihn ist es im Zuge des arabischen Frühlings eher einsamer geworden. Frühere Partner in der Region wurden gestürzt, an die Macht kamen mehrfach Gruppierungen, die der Hamas und noch militanteren Bewegungen nicht eben ablehnend gegenüberstehen. Und die harschen Töne aus der türkischen Hauptstadt vom "terroristischen Staat" Israel lassen auch nicht auf enge Freundschaft schließen. Eine Bodenoffensive würde wieder Hunderte Opfer kosten, im Wesentlichen auf palästinensischer Seite, und weithin in der Welt nicht als ein Akt der Selbstverteidigung gepriesen werden. Sie würde nur die radikalen Kräfte in der arabischen Welt stärken. Ein Land aber, das nur von Feinden umgeben ist, kann schwer in Frieden leben. Eine Waffenruhe wäre ein erster wichtiger Schritt. Dann aber muss ein fairer Ausgleich folgen. Der bedeutet, zu nehmen und zu geben. Dazu gehört auf palästinensischer Seite die Anerkennung Israels und aufseiten Tel Avivs die Aufhebung der Blockade des Gazastreifens. Und auch die westlichen Vermittler werden über ihren Schatten springen müssen und die Hamas als Verhandlungspartner akzeptieren. Sich nur auf Ägyptens Muslimbrüder als Mittler zwischen den Fronten zu verlassen, könnte auf Dauer das größere Risiko sein.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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