Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG, Kommentar zu griechischen Reparationsforderungen an Deutschland
Rostock (ots)
(...) Da macht [das griechische] Finanzministerium jetzt eine alte Rechnung aus der Besatzungszeit von 1941 bis 1944 auf: 160 Milliarden Euro an Reparationen sei Deutschland schuldig. Berlin wird den Vorstoß - wie stets seit der Wiedervereinigung von 1990 - als Humbug abtun. Würden es die Griechen allerdings darauf ankommen lassen, hätten sie vor Gericht durchaus Chancen, zumindest einen Teil der milliardenschweren Rechnung durchzuboxen. Die Reparationsforderung wurde nämlich bis zu einer endgültigen Regelung in einem späteren Friedensvertrag zurückgestellt. Den gibt es zwischen beiden Staaten bis heute nicht. Dennoch hat der Ruf nach der Besatzungs-Zeche Weltfremdes an sich. Innenpolitisch ist er eher der Versuch, die erstarkende Opposition ruhigzustellen. Und außenpolitisch wird Berlin die Botschaft gesandt, dass es mit Griechenland gefälligst nachsichtiger umzugehen habe.
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