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Neue Westfälische: Abwrackprämie verlängert Über den Preis zum Erfolg ULRICH NEUROHR

Bielefeld (ots)

Die anfängliche Sympathie für eine Aktion der
Bundesregierung dürfte allgemeinhin groß gewesen sein. Ließ doch die 
Regelung zur Abwrackprämie vermuten, dass damit nicht gerade den 
Bessergestellten in unserer Gesellschaft geholfen werde, sondern 
denen, die ein immerhin neun Jahre altes Auto mit finanzieller Hilfe 
vom Staat durch ein neues ersetzen können. Auch schien es auf den 
ersten Blick ein Beitrag zur besseren Umwelt zu sein: Alte 
Dreckschleudern verschwinden, neuere, sauberere Fahrzeuge ersetzen 
sie. Und dann folgte eine zunächst nicht vermutete Nachfrage.
Es war eine gelungene Verkaufsaktion für Automobilhersteller mit 
Steuergeldern von uns allen. Doch es gibt keinen Grund, auf diese 
Weise weiter Marktwirtschaft von Berlin aus zu betreiben. Die bis 
jetzt schon eingesetzten 1,5 Milliarden Euro sind kein Pappenstiel 
und jeder weitere Euro, der noch draufgelegt wird, wird das 
Haushaltdefizit erhöhen. Die Schuldenuhr läuft ungebremst und 
erinnert daran, dass mit dem nächsten Aufschwung unweigerlich 
Steuererhöhungen folgen.
Die Abwrackprämie sollte uns einiges gelehrt haben. Zum Beispiel, 
dass der gewünschte Umwelteffekt sicherlich kleiner ist, als 
gewünscht. So mancher neue Wagen schluckt nicht weniger als der alte.
Auch der Ressourcenverbrauch, um einen Neuwagen herzustellen, führt 
zu einer Belastung der Umwelt, die umgerechnet auf die Lebensdauer 
des Fahrzeuges erst eine Rechtfertigung finden kann.
Aber vor allem die Autobauer sollten die Lehre daraus ziehen: Werden 
ihre Produkte um zwei- oder dreitausend Euro preisgünstiger, kommen 
auch die Käufer zurück. Leider hat ihnen die Politik in Berlin mit 
ihren (Wahl-)Geschenken diese Marktweisheit abgenommen.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

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