Neue Westfälische: Kleinkinderbetreuung Gefahr fürs Kindeswohl BERNHARD HÄNEL
Bielefeld (ots)
Das Betreuungsangebot für Kinder unter dem Alter von drei Jahren steigt in NRW. Ein Erfolg zweifellos, aber ein durchaus zweifelhafter. Die Landesregierung misst ihren Erfolg einzig und allein am Ausbau der Quantität. Doch von Qualität kann keine Rede sein bei einer Quote acht Kindern pro Erzieherin. Das klingt nach Verwahrung, nicht nach Betreuung. Wohlgemerkt, das ist nicht Schuld des Personals. Das bemüht sich redlich, den Anforderungen gerecht zu werden. Die aber sind immens gestiegen. Sprachförderung, protokollierte Beobachtungen, kurz die Kinder schulfähig zu machen, ist ihre Aufgabe. In einer altersübergreifenden Gruppen allen Interessen der Kinder und den vom Gesetzgeber gesetzten Aufgaben gerecht zu werden, ist unmöglich. Hier liegt ein Grund für das Durchhaltevermögen der Erzieherinnen im aktuellen Tarifkonflikt. Die Personalausstattung ist miserabel und droht sich weiter zu verschlechtern. Experten haben einen Mangel von 30.000 Erzieherinnen errechnet. Selbst bei einer Aufwertung des Berufsstandes ist dies unmöglich. Das Wohl der Kinder ist gefährdet, wenn nicht deutlich draufgesattelt wird. Doch NRW schafft es nichteinmal, die Bundesmittel auszugeben, mit denen etwa Schlafräume für U3-Kinder eingerichtet werden könnten.
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