Neue Westfälische: KOMMENTAR Das Problem Afghanistan Großes Aufräumen JOACHIM ROGGE, WASHINGTON
Bielefeld (ots)
Mit militärischen Mitteln allein ist der Krieg in Afghanistan nicht zu gewinnen. General Jones, Obamas militärischer Sicherheitsberater, hat dies gerade erst offen ausgesprochen. Doch bevor die USA im Rahmen ihrer neuen Afghanistan-Strategie verstärkt den Akzent auch auf zivile und wirtschaftliche Hilfe setzen können, muss tatsächlich erst einmal aufgeräumt werden. Dies ist der Hintergrund der jüngsten massiven Militäroffensive der USA gegen die fundamentalistischen Taliban-Kämpfer im Süden des Landes. Nicht mehr zuschauen will der Oberbefehlshaber im Weißen Haus, wie sich die Taliban-Kämpfer mehr und mehr breitmachen, lukrativen Opiumhandel betreiben und nebenher wehrlosen Dörfern ihre archaischen Gesetze aufzwingen. Der Krieg in Afghanistan hat, anders als der im Irak, wo sich die US-Truppen gerade aus den Städten zurückzogen, für Präsident Obama höchste Priorität. Anders als früher wollen sich die USA nicht länger nur damit begnügen, den Taliban militärisch zuzusetzen. Befreite Gebiete sollen die US-Truppen künftig auch halten. Nur dies bietet in der Tat auch die Gewähr, dass ziviler Wiederaufbau im zerstörten Land in Angriff genommen werden kann.
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