Neue Westfälische: Deutscher Frachter "Hansa Stavanger" freigekauft Am längeren Hebel JÜRGEN JUCHTMANN
Bielefeld (ots)
Von mächtigen und finanzkräftigen Hintermännern gesteuerte somalische Piraten, man darf sie getrost Terroristen nennen, tanzen der NATO und der Europäischen Union ungehemmt auf der Nase herum. Mit erpressten Lösegeldern für entführte Frachtschiffe kaufen sie neue, schnellere Boote und Waffen. Damit breitet sich die Piratenpest vor der ostafrikanischen Küste rapide aus. Eine politische Lösung des Konfliktes ist so gut wie unmöglich, weil es in Somalia keine funktionierende Regierung gibt. Es hat den Anschein, als finde das Piratenmodell bereits Nachahmer, seit vergangene Woche ein Frachter auf der Ostsee von bisher unbekannten Verbrechern gekapert, jedoch wieder verlassen wurde. Das 120-tägige Martyrium der Besatzung der "Hansa Stavanger" hat ein Ende. So weit das Positive. Die negative Erkenntnis ist: Die Piraten sitzen dauerhaft am längeren Hebel. Wenn die Deutsche Marine stolz darauf verweist, alle Hilfslieferungen des Welternährungsprogramms in Schiffskonvois sicher nach Somalia geleitet zu haben, ist das nur die halbe Wahrheit. Die Piraten wissen, dass sie von den Fregatten der Operation Atalanta nicht mehr zu befürchten haben als Schüsse vor den Bug. Solange das so ist, werden sie ungehemmt weiter Jagd machen.
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