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Neue Westfälische: Stichwahl in Afghanistan abgesagt Unwürdiges Theater MICHAEL KAISER

Bielefeld (ots)

Hamid Karsai ist wieder Präsident in
Afghanistan. Na, dann ist ja alles klar. Oder? Nein, nichts ist 
geklärt in dem Land am Hindukusch. Die Absage der Stichwahl hat mit 
demokratischen Vorgängen rein gar nichts zu tun, aber sehr viel mit 
der Angst vor Anschlägen der Taliban. Und die Stichwahl wäre wohl 
kaum den Makel des ersten Urnengangs losgeworden - den des Betrugs. 
Für eine so zweifelhafte und absurde Veranstaltung muss nun wirklich 
niemand sein Leben lassen.
Abdullah Abdullah hat dies erkannt und die Konsequenzen gezogen. Der 
frühere Außenminister und Herausforderer Karsais hat, so scheint es 
auf den ersten Blick, mit seinem vorläufigen Rückzug einen Beitrag 
zur Beruhigung der Lage geleistet. Aber sicher ist es nicht, dass 
sich seine Anhänger mit der Entwicklung zufrieden geben. Unruhen und 
Zusammenstöße mit dem Karsai-Lager sind sehr wohl möglich. 
Gruppenbezogene Gewalt hat eine lange Tradition in Afghanistan.
Und die eigentlichen Nutznießer sind die Taliban, die es schaffen, 
allein mit Drohungen ein ganzes Land zu destabilisieren. Von ihren 
Taten ganz zu schweigen. Indem die UN den dubiosen Wackelpräsidenten 
Karsai unterstützen, machen sie sich zu deren Handlangern. Das 
unwürdige Theater verstellt den Blick darauf, worum es in Afghanistan
eigentlich geht.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

Original content of: Neue Westfälische (Bielefeld), transmitted by news aktuell

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