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Neue Westfälische: Neue Westfälische Bielefeld: Armut in Deutschland Danke, wir sind satt! NICOLE HILLE-PRIEBE

Bielefeld (ots)

Armut kennt keine Gnade, auch nicht zu
Weihnachten. Für bedürftige und obdachlose Menschen ist diese Zeit 
sogar die schlimmste im Jahr, denn viele warme Plätze sind über die 
Feiertage geschlossen. Während das öffentliche Leben stillsteht, geht
ihr täglicher Kampf ums Überleben weiter. Weil abgelaufene 
Lebensmittel aus Supermärkten in großem Stil umverteilt werden, ist 
das größte Problem nicht der Hunger, sondern Heimatlosigkeit.
Ein Konzept, wie man der wachsenden Armut in Deutschland begegnen 
will, ist nicht in Sicht. Die Not wird runtergespielt, kleingeredet 
und verdrängt - während die Schlangen bei der Lebensmittel- und 
Essensausgabe in den Suppenküchen immer länger werden. Dort trifft 
man alleinerziehende Mütter, arbeitslose Familienväter und Kinder, 
die zu Hause nichts zu essen bekommen. Und sie wollen keinen Lachs, 
sondern Anerkennung.
Die Frage ist: Wie wollen wir leben? In einer Gesellschaft, die etwa 
eine Milliarde Euro im Jahr ausgibt, um die Mehrwertsteuer für Hotels
zu senken und soziale Projekte auf Eis legt? Wo ist der Geist der 
70er Jahre, als Integration und Sozialarbeit noch positiv besetzt und
Armut nicht eine gerechte Strafe, sondern gesellschaftliche 
Ungerechtigkeit waren? Die Menschen am Rand der Gesellschaft brauchen
Chancen, keine Suppe.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

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