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Neue Westfälische: Neue Westfälische Bielefeld: Kritik an Westerwelle Majestätsbeleidigung ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Bielefeld (ots)

Angela Merkels Verteidigung von Guido
Westerwelles Reisepraxis klingt eher wie eine besorgte Belehrung als 
eine furiose Unterstützung. Die Kanzlerin setze bei der Auswahl von 
Unternehmern auf eine "repräsentative Auswahl und eine breite 
Streuung"- genau daran soll es aber bei Westerwelle hapern.
Es müsste Westerwelle und der FDP zu denken geben, dass die 
Rückenstärkung aus der Union derart lau ausfällt. Aber auch das 
produziert wieder einmal nur dröhnende Selbstgewissheit. Westerwelle 
sieht sich als verfolgte Unschuld. Eine sachliche Auseinandersetzung 
mit den Vorwürfen scheint er nicht nötig zu haben. Für seinen 
Generalsekretär fällt Kritik an Westerwelle sowieso unter den 
Tatbestand der Majestätsbeleidigung. Wer es wagt, den Außenminister 
zu kritisieren, vergreift sich an der Demokratie, meint Lindner. 
Andere in der FDP sehen nun Schwulenhasser am Werk.
Das ist Unfug. Der Eindruck von einer Verquickung privater und 
dienstlicher Interessen ergibt sich vor allem daraus, dass es in der 
erst fünfmonatigen Praxis des Außenministers zu einer ganzen Kette 
von Vorfällen mit "Geschmäckle" gekommen ist.
Regierungsvertreter stehen stets unter genauer Beobachtung. Scharfe 
Kritik musste sich auch "Genosse der Bosse" Gerhard Schröder gefallen
lassen. Die Qualität eines Politikers erkennt man auch daran, wie 
souverän und ernsthaft er mit solcher Kritik umgehen kann. In dieser 
Disziplin hat Westerwelle bisher kläglich versagt.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de

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