Neue Westfälische (Bielefeld): Korruption bei der Bezirksregierung Aufklärung tut not BERNHARD HÄNEL
Bielefeld (ots)
Es ist einer der größten Korruptionsskandale in der Geschichte der Region. Doch die Behörde, in der zwei Beamte sich mutmaßlich über Jahre die Taschen vollstopften, schweigt beharrlich. Dabei drängen sich Fragen auf nach der Mitverantwortung einzelner Dezernenten wie der Behördenleitung. Sie werden nicht nur von Journalisten gestellt, sondern auch von den Bürgern der Region. Sollte es tatsächlich möglich sein, dass ein Beamter wegen möglicher Pflichtverletzungen an seinem Arbeitsplatz eine Tätigkeit in einer anderen Abteilung zugewiesen bekam, aber zeitnah eine Genehmigung für eine Nebentätigkeit just in dem Bereich, aus dem er versetzt worden war? Wer hat da nicht hingeschaut und sträfliche Naivität an den Tag gelegt? In einer hierarchisch organisierten Behörde stellt sich die Frage nach persönlicher Verantwortung. Die Öffentlichkeit darf Antworten erwarten. Besonders die Kollegen. Von denen sind Dutzende nebenamtlich oder ehrenamtlich tätig. Sie beziehen dafür kein Geld und halten für ihr Engagement auch nicht die Taschen auf. Allein schon wegen möglicher Fahrkostenerstattung müssen sie ihr bürgerschaftliches Engagement aktenkundig machen. Zu Unrecht stehen sie plötzlich unter Generalverdacht. Den abzuwenden ist Aufgabe der Behördenleitung. Aufklärung tut not.
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