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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Entschädigung für Missbrauchsopfer Aufarbeitung RALF MÜLLER, MÜNCHEN

Bielefeld (ots)

Ein Jahr nach Bekanntwerden der Missbrauchsskandale im Ettaler Klosterinternat sind jetzt die Weichen für einen Ausgleich gestellt. Der Bericht des Ex-Verfassungsrichters Hans-Joachim Jentsch hat ein wenig von einem ausgewogenen Urteil an sich, von dem - wenn es gelungen ist - eine befriedende Wirkung ausgeht. Jentsch nannte die Missbräuche und Gewaltexzesse beim Namen, ohne etwas zu beschönigen, zeigte aber auch die äußeren Bedingungen auf, die diese erst möglich machten. Dabei vergaß er auch nicht, die Rolle von Schülereltern zu erwähnen, die wohl von den Missständen wussten, aber schwiegen, um keinen "Skandal" zu provozieren. Damit ist die Grundlage geschaffen, jetzt endlich flott voranzuschreiten, wobei der von der Klosterseite gebrauchte Begriff der Aufarbeitung nicht so recht gefällt. Wenn Aufarbeitung bedeutet, dass am Ende nichts mehr übrig ist, dann ist das nicht der richtige Weg. Das scheint man auch im Kloster Ettal begriffen zu haben, denn an die dunklen Jahrzehnte zwischen 1950 und 1990 soll jetzt eine Art Mahnmal erinnern. Eines mehr in Deutschland, das an Unmenschlichkeit erinnert.

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