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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Torsten Albig zum Spitzenkandidaten gekürt Mann der Mitte ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Bielefeld (ots)

Aus dem hohen Norden kommen ermutigende Signale für die SPD. Erst erreicht Olaf Scholz in Hamburg die absolute Mehrheit. Jetzt küren die SPD-Mitglieder in Schleswig-Holstein den Kieler Oberbürgermeister Torsten Albig zu ihrem Spitzenkandidaten. Scholz und Albig sind in ihren Überzeugungen seelenverwandt: Sie sind nüchtern, sachorientiert und möchten die SPD wieder in der Mitte der Gesellschaft verankern. Beide haben Peer Steinbrücks Faustregel Nr. 1 verinnerlicht: Alles was verteilt werden soll, muss erst erwirtschaftet werden. In Schleswig Holstein haben die SPD-Parteimitglieder mit ihrem Votum Partei- und Fraktionschef Ralf Stegner eine Abfuhr erteilt. Dahinter steckt die klare Einschätzung, dass sich mit einem Politiker, der gerne mit Schaum vorm Mund angeblich absolute Wahrheiten verkündet, kein Blumentopf zu gewinnen ist. Die Menschen wollen keine Ideologen an der Spitze, sondern Politiker, die Probleme lösen. Und in dem agrarisch geprägten, finanzschwachen Flächenland Schleswig-Holstein sind die Probleme riesig. Die Klatsche für Ralf Stegner zeigt auch, dass in der SPD zwischen Funktionären und Basis mitunter ein Abgrund klafft. Auch der Bundes-SPD wäre übrigens eine stärkere Ausrichtung an den einfachen Mitgliedern zu empfehlen.

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