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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR FDP-Parteitag Aufwecken ALEXANDRA JACOBSON, ROSTOCK

Bielefeld (ots)

In Rostock schienen sich die Freidemokraten von Guido Westerwelle gar nicht trennen zu wollen. Die innige gegenseitige Umarmung von Basis und Ex-Parteichef liegt sicherlich nicht nur an dem neuen mitfühlenden Liberalismus der jungen Führungsgarde um Philipp Rösler und Christian Lindner. Es liegt auch daran, dass Westerwelle den FDP-Delegierten immer noch die leichteste Erklärung für den liberalen Absturz anzubieten hat. Der Freiheitsgedanken erlebe in der Geschichte ein ständiges Auf und Ab. Daran müsse man sich gewöhnen, sagt Westerwelle. Andere Redner sehen die Schuld vor allem bei den Medien oder bei der Union. Letzteres mag nicht so ganz falsch sein. Dass die CDU-Kanzlerin Angela Merkel der FDP nicht viel gönnt, ist richtig. Dass etwa die Aussetzung der Wehrpflicht ursprünglich ein liberales Projekt war, hat die Kanzlerin nie erwähnt. Trotzdem reichen diese Erklärungen für den FDP-Absturz nicht aus. Ein wenig mehr Selbstkritik wäre empfehlenswert. Nicht aus Prinzip, sondern um die Debatte über die bessere und breitere Aufstellung der FDP in Gang zu bekommen. Der Freitag in Rostock bot aber noch zu viel alte FDP und zu wenig Aufbruch. Die Liberalen sind in jüngster Zeit intellektuell etwas verödet. Unter Guido Westerwelle ist die Diskussionskultur ausgetrocknet. Das war einer seiner größten Fehler. Die Lust an der inhaltlichen Debatte wieder zu wecken wird eine der größten Aufgaben seines Nachfolgers sein.

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