Neue Westfälische (Bielefeld): Opel vor dem Verkauf Drohgebärde STEFAN BRATZEL
Bielefeld (ots)
General Motors ist erfolgreich. Der Konzern hat eine große Sanierung in den Vereinigten Staaten hingelegt, er ist hervorragend unterwegs in China und in Südamerika. Nur in Europa kommen die Amerikaner nicht voran. Die Sanierung der kränkelnden GM-Tochter Opel geht den Amerikanern viel zu langsam. Schon das Abschieben des ehemaligen Opel-Chefs Nick Reilly war dafür ein deutlicher Hinweis. Wäre GM zufrieden gewesen, dann wäre der Mann noch immer an Ort und Stelle. Die gezielt gestreuten Verkaufsgerüchte sind also zunächst vor allem eines: eine Drohgebärde. Ganz klar: GM will den Opelanern kräftig Feuer machen. Aus genau diesem Grund hat der Konzern die Berichte über einen erneut anstehenden Verkauf nicht dementiert. So oder so entsteht in Deutschland der Eindruck, dass die Amerikaner Europa als einen stagnierenden Markt wahrnehmen, der weitere Mühen nicht wert ist. Aufrichtig ist das Verhalten gegenüber den Opelanern nicht. Denn General Motors lässt die Deutschen Autobauer schon jetzt am langen Arm verhungern. Die Traditionsmarke hat es ja unter anderem deshalb so schwer, weil der Mutterkonzern der deutschen Tochter den Weg nach China und Südamerika versperrt. Genau das sind aber die Märkte, auf denen mit Autos viel Geld zu verdienen ist. Andererseits: Wer Europa unterschätzt, macht einen schweren Fehler. Der Markt mag zwar nicht wachsen. Aber er ist stabil. Außerdem: Opel ist im weltumspannenden GM-Konzern diejenige Marke mit der höchsten Innovationskraft. Kaum zu glauben, dass GM das außer Acht lassen sollte. Erfolg macht bekanntlich manchmal blind. Aber so blind dürften die Amerikaner eigentlich nicht sein. Unser Gastkommentator Stefan Bratzel ist Direktor des Center of Automotive Bergisch Gladbach
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original content of: Neue Westfälische (Bielefeld), transmitted by news aktuell