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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Neuer Anlauf zum Schulfrieden in NRW Profilierungsneurose PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Bielefeld (ots)

Den Mund gespitzt in Sachen Schulfrieden haben die Parteien in NRW lange genug, jetzt müssen sie endlich pfeifen, wenn es ihnen ernst ist mit dem Anliegen, die Schulstruktur dauerhaft aus dem politischen Streit herauszunehmen. Viele Voraussetzungen sind erfüllt. Die CDU hat ihren Frieden mit der Gesamtschule gemacht, die sie jahrzehntelang verteufelt und bekämpft hatte. SPD und Grüne mussten einsehen, dass ein integriertes Schulsystem, in dem alle bisherigen Schulformen einschließlich des Gymnasiums aufgehen, gegen den Willen der Eltern nicht durchzusetzen ist. Im Vergleich zu diesen Hindernissen erscheinen die verbleibenden Hürden leichter überwindbar. Die Hauptschule, an die nur noch acht Prozent der Grundschüler wechseln, ist ein Auslaufmodell, ihre Verankerung in der Landesverfassung ein Anachronismus. Die neuen Schulformen Verbund- und Gemeinschaftsschule machen das System zwar noch unübersichtlicher, werden aber von den Eltern gewünscht. Jetzt müssen SPD, CDU, Grüne und FDP ihre parteipolitische Profilierungsneurose hintanstellen und gemeinsam eine langfristige Vereinbarung treffen. Dann kann man sich mit ganzer Kraft den inhaltlichen Reformen zuwenden, damit mehr besser ausgebildete Schüler ins Leben geschickt werden können.

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