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Neue Westfälische (Bielefeld): Zukunft des Flughafens Paderborn-Lippstadt Turbulente Zeiten MATTHIAS BUNGEROTH

Bielefeld (ots)

Die Rahmenbedingungen stimmen: Um rund fünf Prozent pro Jahr sollen die Passagierzahlen in Deutschland wachsen auf rund 300 Millionen im Jahr 2025, wie der Flughafenverband ADV prognostiziert. Der Flughafen Paderborn-Lippstadt muss sich rüsten, von diesem Kuchen ein möglichst großes Stück abzubekommen. Denn die Konkurrenz schläft nicht. Der im Aufbau befindliche Flughafen Kassel-Calden will 2013 seinen Betrieb aufnehmen. Will er sein mittelfristiges Ziel von 640.000 Passagieren tatsächlich erreichen, wird dies in Teilen zu Lasten des Airports Paderborn-Lippstadt gehen. Wie realistisch die Kasseler Planungen sind, ist schwer zu sagen. Im Augenblick ist noch keine große Airline in Sicht, die ab Kassel-Calden einen Linienflugverkehr aufnehmen wird. Bleibt nur die Lösung, Flugverkehr durch Subventionen nach Nordhessen zu locken. Doch Beispiele der von der Billigfluglinie Ryanair genutzten Airports wie Haan oder Weeze haben gezeigt, dass dies kein tragfähiges Konzept für die wirtschaftliche Zukunft eines Airports ist. Auf diese Weise entstehen vor Ort kaum Arbeitsplätze und die Billigfluglinie fühlt sich an den Airport nicht gebunden. Anders in Paderborn-Lippstadt. Hier schätzen Fluglinien Lufthansa und Air Berlin die gute Infrastruktur, die qualifizierten Mitarbeiter, die kurzen Wege und den durch schlanke Hierarchien kurzen Weg zu gutem Service. Solche Rahmenbedingungen erschweren Wechselabsichten. Aber nichts ist unmöglich, die Zeiten sind turbulent in der zivilen Luftfahrt. So ist es jetzt wichtig, dass sich die Wirtschaftsregion Ostwestfalen-Lippe vorbehaltlos hinter seinen einzigen internationalen Airport stellt. Allerdings: Wenn dem Steuerzahler Mehrbelastungen zugemutet werden, sollten auch die großen Unternehmen bereit sein, dieses Bekenntnis mit fairen Nutzungsentgelten zu unterstreichen.

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