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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Führungswechsel bei der Deutschen Bank Gemischtes Doppel STEFAN SCHELP

Bielefeld (ots)

Endlich! Viel zu lange schon hat das Gezerre um den Vorstandsvorsitz bei der Deutschen Bank gedauert. Und das eigentlich Überraschende an der Entscheidung ist, dass es keine Überraschung ist. Die Doppelspitze mit Anshu Jain, dem Londoner Investmentbanker mit indischen Wurzeln, und dem Deutschlandchef Jürgen Fitschen, kontrolliert vom künftigen Aufsichtsratschef Josef Ackermann - das ist das Modell, dass Beobachter seit langem auf dem Schirm hatten. Ist es auch die beste Lösung? Vermutlich ja. Jain war es, der mit seiner Investmentsparte 2010 sechs der sieben Milliarden Euro Gewinn beigesteuert hat. Der Anteil am für 2011 angestrebten Rekordgewinn von zehn Milliarden Euro dürfte nicht geringer ausfallen. Kein Wunder, dass für Jain London der Nabel der Finanzwelt ist, Frankfurt empfindet er als altbacken. Dass die größten Jain-Kritiker am Main sitzen, ist daher ebenfalls kein Zufall. Der Sohn eines indischen Finanzbeamten habe es in zehn Jahren bei der Deutschen Bank nicht geschafft, Deutsch zu lernen, mäkeln sie. Und sie erinnern gern daran, dass Ackermann es war, der Jain ausbremste, als der in Finanzkrisenzeiten risikoreiche Papiere zukaufen wollte. Die Kritiker sehen in Fitschen ihren Verbündeten. Der Wettbewerb an der Führungsspitze wird spannend.

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