Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Geldkoffer-Affäre in Frankreich Rufmord in Serie PETER HEUSCH, PARIS
Bielefeld (ots)
Diskreditierst du mich, diskreditiere ich dich - der Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich läuft längst auf Hochtouren. Und in schmutzigen Bahnen. Bei allen wirklichen oder angeblichen Affären, die derzeit hochgekocht werden, ist unweigerlich der Name eines Anwärters auf das höchste Staatsamt im Spiel. Die Clearstream- sowie die Bettencourt-Affäre sollten Sarkozy ins Zwielicht rücken, die Geldkoffer-Affäre rüttelt am Ruf von Chirac und de Villepin. Der Verdacht, dass da ein grober Klotz auf einen groben Keil gesetzt wird, liegt nahe. Schließlich träumt Sarkozy von einem zweiten Mandat im Élysée-Palast, de Villepin von seinem ersten. Und Chirac? Der Ex ist aus dem Rennen, richtig. Aber ihn so richtig alt aussehen zu lassen könnte das Bild des unpopulären Nachfolgers ja ein wenig aufhellen. Gewinner lassen sich bei der Schlammschlacht nicht ausmachen, Verlierer sehr wohl. Die Wahrheit bleibt als Erstes auf der Strecke, da sich nur selten herausstellt, ob an den Geschichten wirklich etwas dran ist. Als zweiter großer Verlierer steht Frankreichs Politikerklasse fest. Dass deren Spitzenvertreter allesamt korrupt seien, ist ein ohnehin weit verbreitetes Vorurteil der Wähler. Es solcherart zu nähren gleicht dem sprichwörtlichen Sägen an dem Ast, auf dem man sitzt.
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