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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Aufstockung des Rettungsschirms Offen und ehrlich ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Bielefeld (ots)

Gerne hätte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Sonntagabend in der ARD den Eindruck einer besonnenen Steuerfrau hinterlassen, die das Euro-Rettungsschiff durch die tosenden Wellen sicher hindurchmanövriert. Doch schon am Montagmorgen hat die graue Realität dieses Bild eingetrübt. Denn der Rest der Welt scheint sich große Sorgen zu machen, dass die europäischen Staaten ihre Krise nicht in den Griff bekommen und die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzt. Das hat die Tagung des Internationalen Währungsfonds in Washington ans Licht gebracht. Es ist ja keineswegs so, als ob Merkel in der Eurokrise immer nur falsch gelegen hätte. Es war ihre Idee, den Internationalen Währungsfonds mit ins Boot zu holen, was sich als Segen erwiesen hat. Und ihr Pochen auf eine Stabilitätskultur für ganz Europa ist ebenfalls richtig. Nur mit der europäischen Solidarität, ohne die der Euro eben auch nicht verteidigt werden kann, hat es von Anfang an gehapert. Die Hilfsmaßnahmen kamen stets zu spät und fielen zu klein aus. Wer den Euro als starke Währung erhalten will, muss offenbar auch klotzen können. Da reichen die berühmten Merkel'schen Trippelschritte nicht aus. Vermutlich ist der jetzt geplante EFSF-Rettungsschirm immer noch zu klein. Und vermutlich werden sich die Politiker wieder korrigieren müssen. Wenn Deutschland mutiger vorangehen und seine Führungsrolle entschiedener wahrnehmen würde, hätte es manche überflüssige Wendung in der Eurokrise nicht gegeben. Auch nicht diese, die sich jetzt abzeichnet. Der Kanzlerin ist zu raten, damit offen und ehrlich umzugehen. Selbst wenn FDP und CSU Zeter und Mordio schreien: Angela Merkel sollte am Donnerstag im Bundestag die Wahrheit über den EFSF sagen. Spekulationen in Hinterzimmern sind der falsche Weg.

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