Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Datenschutz bei Facebook & Co. Umdenken ist angesagt CARMEN PFÖRTNER
Bielefeld (ots)
Mehr als 1.000 Seiten, gefüllt mit Daten, Gesprächsprotokollen und Freundschaftschroniken - das sind die gesammelten Werke über Max Schrems. Der Student wollte wissen, was Facebook über ihn sammelt. Das Ergebnis ist erschreckend. Auch lange gelöschte Profilinfos tauchen auf. Der Fall zeigt, dass wir uns mit einer neuen Problematik des Datenschutzes auseinandersetzen müssen. Netzwerke sammeln Daten und speichern sie jahrelang ohne die aktive Einverständniserklärung. Viele Benutzer springen jedoch gern auf diesen Zug auf, weil es Spaß macht und praktisch ist. Lebenslauf posten: gern! Jogging-Strecke zeigen: genial! Terminkalender teilen: praktisch! Datenschützer schreien auf - zu Recht. Die Frage bleibt, was mit all den Daten passiert. Und was die Netzwerke legitimiert, Daten zu speichern und an Dritte zu verkaufen. Mehr Informationen bedeuten auch mehr Angriffsfläche: Kriminalität, Datenklau, Mobbing im Internet sind bekannte Probleme. Umdenken ist angesagt: Wir brauchen mehr Datenschutz, Transparenz und Eigenkontrolle. Die Nutzer wiederum müssen lernen, differenzierter und verantwortungsvoller zu handeln. Denn ein kleines Detail vergessen wir bei all der Kritik an Facebook & Co.: die Selbstbestimmung des Menschen.
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