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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar zu Markus Söder neuer bayerischer Finanzminister Aus der Not geboren RALF MÜLLER, MÜNCHEN

Bielefeld (ots)

Markus Söder geht mit der Hypothek ins Amt des bayerischen Finanzministers, bestenfalls dritte Wahl zu sein. "Hängepartie", "Regierungskrise", "letztes Aufgebot" - das sind die Vokabeln, die sich Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) wegen der Suche nach einem Nachfolger für seinen Finanzminister Georg Fahrenschon anhören muss. Die vielen Absagen, die sich Seehofer eingehandelt hat, deuten darauf hin, dass der Posten des Chefhaushälters unter Seehofer offenbar nicht gerade als Traumjob angesehen wird. Die jetzt gefundene Lösung ist offenkundig aus der Not geboren. Zwar gibt es bei der jetzigen Wahl keine Verlierer, wohl aber Verletzte: Sozialministerin Christine Haderthauer wurde vorübergehend als heiße Favoritin behandelt und dann doch außen vor gelassen - angeblich wegen Zweifel an ihrer Kompetenz. Sachlich ist die Ernennung Söders kaum begründbar. Zwischenzeitlich hieß es, Söder sei im Umweltressort wegen der Energiewende unverzichtbar. Im inoffiziellen Marathon-Rennen um eine Nachfolge Seehofers als Ministerpräsident hat sich Söder gegenüber Erzrivalin Haderthauer allerdings einen deutlichen Vorsprung herausgearbeitet. Doch da ist jetzt 2013 erst mal Münchens SPD-OB Christian Ude zu überwinden.

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