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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Wahl in Spanien Quittung für Zapatero RALPH SCHULZE, MADRID

Bielefeld (ots)

Die Parlaments- und Regierungswahl in Spanien schien schon lange vor der Abstimmung entschieden: In der schlimmen Wirtschaftskrise, die immer mehr Spanier ohne Arbeit und Einkünfte lässt, vertrauen die Wähler dem Konservativen Mariano Rajoy eher, den schweren Karren aus dem tiefen Dreck zu ziehen. Der Sozialist Zapatero bekam derweil die Quittung für sein katastrophales Krisenmanagement. Viel zu spät hatte er begonnen, die Notbremse zu ziehen, zögerliche Reformen einzuleiten. Da war bereits nichts mehr zu retten und Spanien schon auf der Liste der europäischen Krisenländer und Euro-Wackelkandidaten. Die Siegerlaune wird dem künftigen spanische Regierungschef Rajoy bald vergehen: Er muss nun gegen Massenarbeitslosigkeit, Wirtschaftsschwäche, staatliche Schuldenberge kämpfen. Und gegen die Finanzmärkte, die hinsichtlich der spanischen Selbstheilungskräfte misstrauisch sind, Spaniens Schuldzinsen bereits auf kritische Höhe getrieben haben. Eine neue Regierung ist freilich immer eine Chance, um es besser zu machen. Doch Rajoy ist nicht zu beneiden.

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