Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Hunderte Todesopfer durch eisigen Winter Kalt erwischt MATTHIAS BUNGEROTH
Bielefeld (ots)
Die sibirische Kälte ist schon sprichwörtlich geworden. Doch überrascht sie in manchen Wintern die Menschen durch ihr plötzliches Auftreten und ihre Intensität. Besonders fatal: Gerade in den Ländern, wo sie fast jedes Jahr zur Winterzeit an der Tagesordnung ist, sind die Folgen besonders gravierend. Dutzende Menschen erlagen einem furchtbaren Kältetod in der Ukraine, Russland, Polen und anderen osteuropäischen Staaten. Fassungslos macht, dass es etwa in Bulgarien Dörfer gibt, die von der Außenwelt abgeschnitten sind, wo Menschen in Häusern bei hohen zweistelligen Minusgraden ohne Heizung leben müssen. Wie harmlos nehmen sich bislang im Vergleich die Probleme aus, die wir in Deutschland aufgrund des Winterwetters hin nehmen müssen. Doch solche Zeiten haben bei aller Dramatik auch einen Nebeneffekt, den wir nicht außer Acht lassen sollten. Es sind Zeiten, in denen wir wieder lernen sollten, zusammenzurücken. Ein kleines Beispiel liefert die Stadt Bremen, wo Wohnungslose bis Ende Februar kostenlos Bus und Straßenbahn fahren dürfen, um sich aufzuwärmen. Es braucht viele, ja wahrscheinlich tausende solcher Beispiele, um Situationen wie diese innerhalb der Staatengemeinschaft zu bewältigen. Doch wer in Regionen lebt, die in besonderem Maße von den Unbilden des Wetters abhängig sind, der weiß: Den Kampf gegen die Natur werden wir nicht gewinnen. Nur mit ihr im Einklang haben wir eine Zukunft.
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