Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Viele Arbeitnehmer fühlen sich gestresst Harter Takt HUBERTUS GÄRTNER
Bielefeld (ots)
Ein leichtes Erregungspotenzial ist für das Überleben eines Organismus unabdingbar. Deshalb unterscheidet die Wissenschaft auch zwischen positivem und negativem Stress. Bis zu einem gewissen Ausmaß werden Reize und Anforderungen als angenehm empfunden. Sie können den Menschen glücklich machen. Doch wenn es allzu viel wird, dann folgen Verzweiflung und Depression. So ist es auch im modernen Arbeitsleben. Stress kann auch hier Kreativität und Zufriedenheit fördern. Aber leider gibt es bei der Arbeit oft keinen wohltuenden Rhythmus mehr, sondern es herrscht harter Takt. Nach einer Umfrage des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) fühlt sich mehr als jeder zweite Arbeitnehmer gehetzt und ständig unter Zeitdruck. Viele können selbst in der Freizeit nicht mehr abschalten. Einige müssen zu Hause permanent erreichbar sein, andere glauben das zumindest. Zwar darf man bei einer Umfrage des DGB ein bestimmtes Interesse unterstellen. Doch die Arbeitgeber täten gut daran, die Ergebnisse ernst zu nehmen. Die psychische Situation ihrer Mitarbeiter kann ihnen nicht egal sein. Angesichts des demografischen Wandels müssen sie vermehrt auch auf Ältere zurückgreifen. Die Bedingungen müssen deshalb so gestaltet werden, dass alle den Stress lange aushalten.
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