Neue Westfälische (Bielefeld): Streit über höhere Pendlerpauschale Gespaltene Zunge ANDREA FRÜHAUF
Bielefeld (ots)
Die Benzinpreise sind auf Rekordniveau. Und die Vielfahrer, die jeden Morgen einen weiten Berufsweg in Kauf nehmen, um überhaupt einen Arbeitsplatz zu haben, sind am Ende die Dummen. Sie füllen die Kassen der Ölmultis und Monopolisten. Selbst der Staat profitiert noch von den höheren Mehrwertsteuereinnahmen. Für die meisten Bundesbürger sind immer weiter steigende Spritpreise auf Dauer nicht zu bezahlen. Ein Umstieg auf die Bahn ist nicht überall möglich. Und auch die Bundesbahn dreht gerne an der Preisschraube. Bärbel Höhn (Grünen) hat zwar Recht, wenn sie davor warnt, dass eine höhere Pendlerpauschale "nur in die Taschen der Mineralölkonzerne fließen" und das immer knapper werdene Rohöl, das aus immer größeren Tiefen geholt werden muss, nur verplempern würde. Doch gibt es kurzfristig kaum eine Alternative. Die Politik, die jetzt über eine höhere Pendlerpauschale streitet, redet mit gespaltener Zunge. Sie ist vor der Autoindustrie und den Ölmultis eingeknickt. Die Chinesen haben die deutsche Autoindustrie in punkto Elektroautos überholt. Neue Einspritzer sparen zwar Sprit, stoßen aber mehr ultrafeine Rußpartikel aus als beim Dieselmotor. Wasserstoff-Autos und -Tankstellen wären das Zauberwort. Aber die passen Ölmultis nicht in den Kram.
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