Neue Westfälische (Bielefeld): François Hollande zu Syrien Ausnahmezustand ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Bielefeld (ots)
Politiker sind oft besser als ihr Ruf. Es gibt jedoch bestimmte Zeiten, wo die Realität gegen diese These spricht. In Wahlkämpfen befinden sich die meisten Politiker in einer Art Ausnahmezustand. So auch der französische Staatspräsident François Hollande. Er möchte, dass seine Sozialisten bei den französischen Parlamentswahlen am 10. und 17. Juni als stärkste Partei durchs Ziel gehen. Deshalb ist es nicht auszuschießen, dass manche seiner Handlungen aktuell von populistischen Erwägungen durchdrungen sind. Außenpolitisch zum Beispiel hat Hollande sich zunächst als Taube empfohlen. Die Kampftruppen in Afghanistan orderte er im Gegensatz zu den anderen NATO-Partnern statt für 2014 schon für Ende 2012 zurück nach Hause. Doch wer in ihm bereits einen Pazifisten witterte, sieht sich nun mit einem ganz anderen Hollande konfrontiert. Gestern gab er den Falken und wollte eine militärische Intervention in Syrien nicht mehr ausschließen. Das forderte bisher nicht einmal die syrische Opposition. Was sagt uns das? François Hollande hat derzeit sein Ohr vor allem ganz dicht am Wähler. Und der denkt auch nicht immer ganz logisch.
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