Neue Westfälische (Bielefeld): Ärztin wegen gefährlicher Körperverletzung angeklagt Monströs HUBERTUS GÄRTNER
Bielefeld (ots)
Zwar steht ein Urteil noch aus, doch lässt bereits die Anklage der Paderborner Staatsanwaltschaft gegen eine Ärztin das Schlimmste befürchten. Hier hat eine Medizinerin offenbar gegen die wichtigsten Grundsätze und Gebote ihres Berufsstandes verstoßen. Sie soll Patienten nicht geholfen, sondern ihnen massiv geschadet haben, indem sie ohne deren Wissen immer wieder Kortisonspritzen verabreichte, um Allergien und Hautkrankheiten zu bekämpfen. Der Fall ist monströs, auch und gerade deshalb, weil zahlreiche Kinder und Jugendliche betroffen sind. Dabei rückt die Frage, ob Kortison ein Wundermittel oder ein Teufelszeug ist, in den Hintergrund. Kortison kann zweifelsohne viele Krankheiten lindern, es kann bei hoher und längerer Dosierung aber auch beträchtliche Nebenwirkungen verursachen. Darum ist bei Kindern und Jugendlichen große Zurückhaltung bei seinem Einsatzgeboten. Besonders infam mutet an, dass die beschuldigte Ärztin ihren Patienten vorgegaukelt haben soll, dass sie nicht Kortison, sondern eine harmlose ("homöopathische") Substanz verabreicht bekämen. Bleibt die Frage nach dem Motiv. Profitgier? Selbstherrlichkeit? Oder doch finanzielle Erpressung durch einen geheimnisvollen Dritten? Fragen, die hoffentlich vor Gericht beantwortet werden.
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