Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Taxiunternehmer wollen höhere Gebühren Die Zeit ist reif UWE POLLMEIER
Bielefeld (ots)
Der Dieselpreis ist in den letzten fünf Jahren um ein Drittel gestiegen, die Taxigebühren dagegen sind auf dem Niveau von 2007. Verständlich, dass die Taxiunternehmer die Notbremse ziehen und zwecks Existenzsicherung höhere Gebühren fordern. Die Zusatzbelastung von einigen tausend Euro im Jahr muss in Teilen auf den Kunden umgelegt werden. Kreistage und Stadträte müssen handeln und neue Gebührenmodelle ausarbeiten. Zugunsten der Firmen, damit diese die zahlreichen Taxifahrer in den bundesweit mehr als 50.000 Fahrzeugen angemessen bezahlen können. Am Steuer sitzen nicht nur arbeitslose Exgermanistikstudenten oder verschrobene Hobbypsychologen mit Small-Talk-Zwang, sondern oftmals Familienväter oder Alleinerziehende. Bleibt nur zu hoffen, dass die Preisanpassung auf breites Verständnis stößt. Dem Geschäftsreisenden wird der Zuschlag bei der Fahrt vom Flughafen zum Hotel in der Spesenabrechnung wenig schmerzen. Der Partywillige, der soeben sein Geld in den Genuss hochprozentiger Flüssigkeiten investiert hat, dürfte die Mehrkosten in der Feierlaune ebenso verschmerzen. Was aber passiert bei den Krankenfahrten, mittlerweile oft die Haupteinnahmequelle der Taxiunternehmen? Rühren die Krankenkassen ihre üppigen Reserven an, oder geben sie die Mehrkosten an die Mitglieder weiter? Hier gilt es aufzupassen, damit die schwachen Glieder in der Kette nicht einfach nur ausgewechselt werden.
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