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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Mitt Romneys Ausflug in die Außenpolitik Heiße Luft DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON

Bielefeld (ots)

Mitt Romneys Bewerbung um den Chefposten im Weißen Haus steht seit Beginn unter dem berechtigten Verdacht des Substanzmangels. Vieles, was der ehemalige Risikokapital-Manager konzeptionell bisher zu bieten wusste, ist entweder nicht durchdacht, nicht durchgerechnet oder gehorcht allein der Seelenmassage radikal weltfremder Flügel innerhalb der republikanischen Partei. Innenpolitisch ist dieser Umstand ein Problem der Amerikaner. Sie haben in der ersten Fernsehdebatte studieren dürfen, wie es ist, wenn etwa in der Frage von Steuern, Schuldenabbau und Krankenversicherung plötzlich ein Moderater aus dem Trojanischen Pferd klettert, der als Hardliner hineingestiegen war. Außenpolitisch trifft die allein auf Wählerstimmen schielende Macho-Pose Romneys die ganze Welt. Nach seiner Rede in Virginia, ausgerechnet an der Stätte gehalten, die den Mann hervorbrachte, dem das Nachkriegs-Europa den Marshall-Plan zum Wiederaufbau verdankt, haben sich die Befürchtungen bestätigt: Da denkt ein Mann von gestern Ideen von vorgestern, weil ihm zu heute nichts einfällt. Die USA können und werden das 21. Jahrhundert maßgeblich mitprägen. Einsam dominieren, wie es sich Mitt Romney erträumt, werden sie die Zukunft nicht.

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