Neue Westfälische (Bielefeld): Weltwirtschaftsforum Euroland nicht abgebrannt HANNES KOCH, DAVOS
Bielefeld (ots)
Zu den erfreulichen Erkenntnissen des diesjährigen Weltwirtschaftsforums in Davos gehörte, dass die Pessimisten des vergangenen Jahres nicht recht behalten haben. US-Ökonom Nouriel Roubini prognostizierte damals etwa, dass Euroland bald zerbrechen werde. Doch weder Griechenland noch Portugal mussten austreten. Die Gemeinschaft der Eurostaaten hat sich als stabil erwiesen, weil sie eine Reihe richtiger Entscheidungen traf. Diesen Verdienst hat in erster Linie die Europäische Zentralbank unter der Führung Mario Draghis erworben. Mit ihrem Kaufprogramm für Staatsanleihen verhinderte sie etwa den Bankrott von Euro-Mitgliedern. Auch wurden in den südeuropäischen Ländern wurden die Löhne gekürzt, weil die dortigen Unternehmen häufig nicht mehr konkurrenzfähig waren. Angela Merkel wies darauf hin, dass die EU-Staaten 25 Prozent der globalen Wirtschaftsleistung erbrächten, sich aber 50 Prozent der weltweiten Sozialkosten leisteten. Merkel meinte dies als Warnung. Die Regierungen sollten sich aber bewusst sein, dass dieses soziale Versprechen auch ein Zweck der europäischen Einigung ist.
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