Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Amerikas Umgang mit seinem Waffenproblem Schuss nicht gehört DIRK HAUTKAPP, WASHINGTON
Bielefeld (ots)
Was Präsident Obama will, sind keine Allheilmittel. Die müssten auch erst noch erfunden werden gegen eine über 200 Jahre alte amerikanische Seuche: den Missbrauch von Waffen, dem jährlich Zehntausende zum Opfer fallen. Was Obama will, ist bei Lichte betrachtet gehobene Kosmetik. Kein Hintergrundcheck, kein Verbot eines einzelnen Waffentypus, kein kleineres Patronenmagazin schafft Amokläufe aus der Welt. Wer hier tatsächlich wirksam ansetzen wollte, landete schnell bei den unausrottbaren Selbstverteidigungsmythen Amerikas, wie sie sich schon 1791 in der Verfassung niederschlugen. Hier hat das elende Waffenträgertum sein Lordsiegel. Es aufzubrechen, würde Generationen erfordern. Obama will das nicht. Dass die Republikaner, die Waffennarren der NRA im Schlepptau (oder umgekehrt), den Angehörigen der Opfer von Newtown und Aurora selbst die vom Präsidenten propagierten Trostpflaster verweigern, ist zynisch. Amerika steht vor einer Blamage. Kommt die Partei nicht zur Vernunft, wird sie 2016 bei den Präsidentschaftswahlen die Quittung dafür bekommen.
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