Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Tag der Arbeit Kampf und Kontrolle FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF
Bielefeld (ots)
Gesetzliche Mindestlöhne bleiben auch 2013 die zentrale Forderung der deutschen Gewerkschaften. 8,50 Euro die Stunde - darunter wird nicht verhandelt. Wenn sich die Vertreter der Arbeitnehmer am 1. Mai traditionell auf den Marktplätzen versammeln, ist es wieder an der Zeit für flammende Appelle. Wer die Berichte aus dem vorigen Jahr liest, fragt sich allerdings, woher die Gewerkschaften ihre Zuversicht schöpfen. Im Grunde hat der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds in Nordrhein-Westfalen, Andreas Meyer-Lauber, nur den Ruf Michael Sommers erneuert. "8,50 Euro - das ist Beton", schmetterte der DGB-Chef damals. Derweil haben viele Betriebe etwa aus der Baubranche, in der eine Lohnuntergrenze vereinbart wurde, den Mindestlohn unterlaufen. Kampf allein reicht also nicht. Es braucht mehr Kontrolle, gerade in Branchen, die sich für Missbrauch besonders anfällig zeigen. Zum einen, um die Beschäftigten vor Lohndumping zu bewahren, zum anderen, um Betriebe vor Konkurrenten zu schützen, die ihre Mitarbeiter schlecht bezahlen und seriösen Unternehmen mit billigen Produkten schaden.
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