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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Steinbrücks Kompetenzteam Gelungene Überraschung ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Bielefeld (ots)

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat einmal nicht in den Topf mit der Aufschrift Fettnapf gegriffen, sondern mit den ersten Auserkorenen für sein Team für eine positive Überraschung gesorgt. So unterschiedlich Oppermann, Joost und Wiesehügel auch sein mögen: Alle drei verbindet die hohe Kompetenz in ihren jeweiligen Arbeitsbereichen. Das schürt die Hoffnung, dass Steinbrück, sollte er tatsächlich Kanzler werden, sein Kabinett nach Eignung besetzt und nicht nach Regionalproporz oder Dauer der Parteizugehörigkeit. Ein Kabinett sollte immer aus den Besten gebildet werden und nicht aus denen, die versorgt werden müssen, wie es unter Schwarz-Gelb leider zu häufig der Fall gewesen ist. Gesche Joost ist erst 38, aber auf dem Gebiet der Netzpolitik eine Koryphäe. Thomas Oppermann ist ein kluger Pragmatiker und ein weit über seine Fraktion hinaus angesehener Rechtspolitiker. Und dann ist da noch Klaus Wiesehügel. Darf jemand wie Peer Steinbrück einen einstigen Agenda-Gegner wie den Chef der Industriegewerkschaft BAU als Arbeits- und Sozialminister in spe in sein Team holen? Ja, er darf. Weil auch ein Wiesehügel längst nicht mehr so radikal denkt und redet wie vor zehn Jahren. Und weil er einer der Ersten war, die im DGB für einen gesetzlichen Mindestlohn eingetreten sind. Die Einführung eines solchen Mindestlohns wäre aber eine der Hauptaufgaben des nächsten Arbeitsministers. Und weil Wiesehügel die Rente mit 67 gar nicht mehr ganz ablehnt, sondern nur darauf verweist, dass es Antworten geben muss für die, die es nicht bis 67 schaffen können. Da hat er recht. Diese Antworten gibt Schwarz-Gelb nicht. Eine SPD-geführte Regierung darf sich davor nicht drücken. Die ersten Nominierungen machen Lust auf mehr. Wer weiß, vielleicht schlägt Steinbrück noch Alice Schwarzer als Frauenministerin vor.

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