Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar OWL kontert Ruhrgebiets-Offensive Klare Kante HUBERTUS GÄRTNER
Bielefeld (ots)
Kommunen sind heute gut beraten, wenn sie keine Kirchturmpolitik mehr betreiben und ihre Zusammenarbeit verbessern. Was für kleine Gemeinden gilt, ist auch für Metropolen sinnvoll. So gesehen ist es verständlich und sogar zu begrüßen, wenn sich die großen Städte des Ruhrgebiets sukzessive besser vernetzen. Doch das allein reicht ihnen nicht. Sie beanspruchen über ihren Regionalverband Ruhr (RVR) Sonderrechte - und sie wollen vor allem auch mehr Geld. Es verwundert nicht, dass diese Begehrlichkeiten nicht überall auf Gegenliebe stoßen. Einstimmig hat OWL den "Ruhris" nun das Stoppschild präsentiert. Der Detmolder Regionalrat verabschiedete keine wachsweiche Erklärung, sondern er zeigte eine erfreuliche "klare Kante". Andere ländliche Regionen in NRW werden hoffentlich diesem Beispiel folgen. Sollten die Begehrlichkeiten des RVR von Erfolg gekrönt sein, würde dieses Bundesland seine bisherige Statik verlieren. Es käme zu noch stärkeren Ungleichgewichten zwischen Stadt und Land. Bewährte Verwaltungsstrukturen würden hinfällig. Auch der Düsseldorfer Landtag würde geschwächt. Im Landtag ist das Ruhrgebiet aber mit Abgeordneten aus allen Parteien stark vertreten. Ein veritabler Machtkampf um mehr Rechte für den RVR steht uns also noch bevor.
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