Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Demoskopie als Gegner der SPD Abgerechnet wird am Schluss RALF MÜLLER, MÜNCHEN
Bielefeld (ots)
Die schlechten Umfragewerte für die SPD-Spitzenkandidaten Peer Steinbrück (Bund) und Christian Ude (Bayern) vermiesen verständlicherweise die Stimmung in der eigenen Truppe und schwächen deren Kampfgeist. So müssen Steinbrück und Ude in ihren Wahlkampfreden immer einen Teil dem Thema Demoskopie widmen und zu beweisen versuchen, dass die Umfrager bei den letzten Wahlen der Union meistens deutlich mehr Prozente versprachen, als dann am Wahltag herauskamen. Trotzdem: Von Steinbrück, insbesondere aber von Ude haben sich die Genossen mehr erwartet. In Bayern haben sie noch keine Antwort auf die "Was ihr wollt"-Politik von CSU-Chef Horst Seehofer gefunden, und im Bund gibt Angela Merkel die Teflon-Kanzlerin. Beides scheint die Wähler nicht zu stören. Was nicht heißt, dass es nicht noch spannend werden könnte. Gerhard Schröder hatte zur Bundestagswahl 2005 vor dem Hintergrund katastrophaler Demoskopiewerte einen erstaunlichen Endspurt hingelegt, welcher die SPD zum Juniorpartner in der anschließenden Großen Koalition machte und Schröder zu einem Auftritt in der TV-"Elefantenrunde" verhalf, den Steinbrück als "leicht testosterongesteuert" beschrieb. Mal sehen, wie sich Steinbrück am Abend des 22. September macht.
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