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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Deutscher Sonderbeauftragter für Cyber-Außenpolitik Irrwitz HUBERTUS GÄRTNER

Bielefeld (ots)

Das Wort "Cyber" stammt aus dem Altgriechischen. Es bedeutet "Steuerung" und war ursprünglich auf die entsprechenden Künste in der Seefahrt bezogen. Erst seit einigen Jahrzehnten wird der Begriff auch als Synomym für die Steuerung in der Datenverarbeitung gebraucht, was laut Wikipedia auf den US-Mathematiker Norbert Wiener zurückgeht. Wiener starb 1964. Bildlich gesprochen ist seither wirklich viel aus dem Ruder gelaufen. In einem Ausmaß, das alle Vorstellungen sprengt, hat der US-Geheimdienst NSA Daten der deutschen Bürger ausgespäht und ihre Telefonkontakte und E-Mails flächendeckend überwacht. Die bisherigen Reaktionen der Bundesregierung darauf waren jämmerlich. Ihre Repräsentanten, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), gaben sich ahnungs- und kritiklos. Die neueste Beruhigungspille soll nun ein "Sonderbeauftragter für die Cyber-Außenpolitik" sein, den Außenminister Guido Westerwelle (FDP) ernannt hat. Irrwitziger geht es kaum: der Diplomat Dirk Brengelmann als Verteidiger der deutschen Daten-Interessen gegen die USA. Wer glaubt, dass diese Maßnahme wirksam sein kann, wird selig. Am Wochenende haben viele Bürger in Deutschland gegen Datenüberwachung protestiert. Das ist ein besseres Zeichen!

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