Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Aufstand gegen den Limburger Bischof Der Wind hat sich gedreht CARSTEN HEIL
Bielefeld (ots)
Endlich. In der katholischen Kirche regt sich offener Widerstand gegen die anmaßende Amtsführung eines ihrer Würdenträger. Im Gottesdienst wird spontan Beifall geklatscht, wenn kritische Worte gegen den Kirchenführer fallen. Binnen weniger Tage unterschrieben hunderte Gläubige einen offenen Brief, der einen Neuanfang im Bistum Limburg fordert. Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wird vorgeworfen, sein Amt mit zu viel Pomp zu führen, seinen Amtssitz mit zu vielen Millionen neu zu bauen und zu wenig für das Vertrauensverhältnis zu seinen Gemeindegliedern zu tun. Außerdem droht dem Kirchenmann eine Anklage wegen falscher eidesstattlicher Erklärungen. Die gab er übrigens zu einem umstrittenen Erste-Klasse-Flug nach Indien ab. Der Mann hat ein Problem mit Luxus. Der Wind hat sich gedreht. Waren solche Verhaltensweisen in der Vergangenheit in der katholischen Kirche zumindest geduldet, hat sich das mit dem Amtsantritt von Papst Franziskus in Rom geändert. Demut und Bescheidenheit werden wichtiger. Das fordert die Limburger Basis nun selbstbewusst auch von ihrem Hirten Tebartz-van Elst. Dessen Vorgänger war übrigens der liberale, bescheidene und deshalb beliebte Franz Kamphaus. Wenn jetzt das Kirchenvolk aufsteht, ist das ein ermutigendes Signal.
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