Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Pfleger aus dem Ausland Mehr Geld für Knochenjob BERNHARD HÄNEL
Bielefeld (ots)
Bundesweit fehlen 30.000 Pflegekräfte. Bis zum Jahr 2020 werden 220.000 Pflegerinnen und Pfleger zusätzlich gebraucht. Da zeichnet sich mehr ab als nur ein Pflegenotstand. Obwohl der Markt keineswegs leergefegt ist, werben Bundesregierung und private Anbieter von Griechenland bis China um Pflegekräfte. Ein Schelm, wer nicht vermutet, dass es dabei zuvorderst um die Gewinnung preiswerter Arbeitskräfte geht. Unbestritten herrscht ein Fachkräftemangel. Umstritten sind allenfalls die Gründe. Fragt man die Beschäftigten, so beklagen sie vornehmlich die niedrige Bezahlung für einen knochenharten Job. Sie zieht Berufsflucht und Burn-out nach sich. Abschreckende Arbeitsbedingungen und prekäre Bezahlung resultieren auch aus den Vergütungen, die die Pflegeversicherung zu zahlen bereit ist. Sie ist unterfinanziert und bedarf zusätzlicher Einnahmen. Ein Pflege-Bahr hilft, ähnlich wie die Riester-Rente, nur denen, die über ein Einkommen verfügen, von dem sie etwas fürs Alter und den Pflegefall zurücklegen können. Womit sich der Kreis schließt: Pfleger können sich das nicht leisten.
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