Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Schwarz-Rot wird konkreter Den Schalter umlegen ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Bielefeld (ots)
Das Projekt Große Koalition nimmt Gestalt an. So viel Gruppenarbeit war selten: Es verabreden sich die Facharbeitsgruppen, die Gruppe der Entscheider, und sechsmal will sich die große Runde mit insgesamt 75 Politikern treffen. Ist dieser Aufwand nicht viel zu monströs? Nein, jedes Treffen ist dringend nötig. Auch die ganz große Runde mit 75 Politikern. Die soll zwar vor allem der Atmosphäre dienen, aber auch das ist ein wichtiges Ziel. Um miteinander zu regieren, muss es ein Mindestmaß an Vertrauen zwischen den handelnden Personen geben. Es lässt sich nach einem für deutsche Verhältnisse harten und konfrontativen Wahlkampf nicht einfach von einer Minute zur anderen der Schalter umlegen. Das bedarf besonderer Anstrengung. Und auch inhaltlich wäre es sinnvoll, nichts dem Zufall zu überlassen. Lieber eine Klärung mehr als eine zu wenig. Der Koalitionsvertrag zwischen Union und FDP 2009 war oberflächlich zusammengestoppelt. Viele wichtige Details sollten in fast 70 Prüfaufträgen später geklärt werden. Geschehen ist das aber nie. Streitpunkte wurden einfach ausgeklammert. Es ist fürs spätere Regieren aber besser, den Streit jetzt auszutragen und dadurch zu belastbaren Kompromissen zu kommen. Auch wenn das dauert und sich dafür ganz viele Leute andauernd treffen müssen.
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