Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Energiewende Nur auf Sicht Jörg Rinne
Bielefeld (ots)
Es ist ein Schlingerkurs, den Deutschland derzeit in seiner Energiepolitik fährt. Das anstehende Ende der Atommeiler im Land löst hektische Betriebsamkeit aus. Befeuert wird die Debatte jetzt durch die Krise in der Ukraine, die die Abhängigkeit von russischem Erdgas deutlich macht. Schon werden - zumindest theoretisch - neue Ernergiequellen erschlossen. Unions-Politiker werben für Schiefergas-Importe aus Nordamerika, die CSU will das sogenannte Fracking am liebsten gleich vor der Haustür, die Grünen setzen auf Partnerschaften mit Nordafrika. Angesichts dieser verwirrenden Debatte ist es durchaus mutig, wenn die rot-grüne Landesregierung urplötzlich die Reduzierung des Braunkohletagebaus in Garzweiler verkündet. Die Gewerkschaft spricht von einem leichtfertigen Versprechen. Und das ist es wohl auch. Denn von einer langfristigen ernergiepolitischen Strategie ist weit und breit nichts zu sehen. Berlin und Düsseldorf fahren derzeit im Nebel nur auf Sicht.
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