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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Die Türkei und der IS Interessen von Türkei und USA kollidieren Susanne Güsten, Istanbul

Bielefeld (ots)

Nach langem Zögern will die Türkei gemeinsam mit den USA gegen den Islamischen Staat in Syrien vorgehen. Kampfflugzeuge beider Länder sollen von türkischen Stützpunkten aus die Positionen des IS im Norden Syriens und möglicherweise auch im Irak angreifen. Einen ersten Luftschlag einer US-Kampfdrohne gegen das Hauptquartier der Dschihadisten hat es bereits gegeben. Doch die neue Zusammenarbeit ist alles andere als problemfrei - Ankaras Interessen kollidieren mit denen der USA. Grundsätzlich ordnet Washington in Syrien alles dem Kampf gegen den IS unter. Für die Türkei sind die Dschihadisten dagegen nur eines ihrer Probleme und nicht unbedingt das dringendste. Ankara sagt, das Hauptziel des westlichen Engagements müsse das Regime des syrischen Präsidenten Assad sein, weil es die Wurzel allen Übels sei. Vom Kampf gegen Assad wollen die USA aber nichts wissen. Wie diese verschiedenen Interessen bei der Großoffensive gegen den IS unter einen Hut gebracht werden sollen, weiß niemand. US-Kampfjets helfen syrischen Kurden gegen den IS, obwohl diese Kurden von der Türkei als Verbündete der PKK abgelehnt werden. Derzeit versuchen die Verbündeten, die Gegensätze zu überwinden. Doch was geschieht, wenn ein US-Kampfjet in der Türkei startet, um einer Kurdeneinheit gegen einen Angriff des IS zu helfen? Muss Washington dann in Ankara um Erlaubnis fragen? Ein entschlossener gemeinsamer Kampf gegen den IS sieht anders aus.

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