Neue Westfälische (Bielefeld): Kritik an Gesetz für Demenz-Forschung Schutz der Patienten Nora Pfützenreuter
Bielefeld (ots)
Weil die Menschen im Schnitt immer älter werden, steigt auch das Risiko, im Alter an Demenz zu erkranken. Die Sorge vor dem krankheitsbedingten Gedächtnisverlust lässt viele darauf hoffen, dass die Medizin bald Therapien entwickelt, damit es gar nicht erst zum Ausbruch einer Demenz kommt. Gerade Angehörige betroffener Patienten wünschen sich eine bessere medizinische Versorgung und sind dadurch auf die Erkenntnisse aus Studien angewiesen. Es ist wichtig, dass die Forschung auch in Deutschland vorangetrieben wird. Allerdings darf Innovation nicht zu Lasten der Patienten vorangetrieben werden, deren Rechte ganz besonders zu schützen sind, wenn sie selbst geistig nicht mehr in der Lage sind, für ihr eigenes Wohl bestmöglich zu urteilen. Das Leben bereits erkrankter Personen darf nicht wegen möglicher Nebenwirkungen durch Medikamententests zusätzlich in Gefahr gebracht werden. Dass Patienten Studien zustimmen sollen, die sie zum Zeitpunkt der Zustimmung noch gar nicht kennen, ist problematisch. Daher muss sichergestellt sein, dass Patienten vollständig und neutral aufgeklärt werden. Ärzte sollten nicht allein als höchste ethische Instanz urteilen dürfen - zumal die beratenden Mediziner oftmals eigene Forschungsinteressen verfolgen und somit in einen Interessenskonflikt geraten können.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original content of: Neue Westfälische (Bielefeld), transmitted by news aktuell