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Neue Westfälische (Bielefeld): Ungleiches Bildungsangebot in Deutschland Wo der Föderalismus überholt ist Lothar Schmalen, Düsseldorf

Bielefeld (ots)

Dass in Deutschland die soziale Herkunft immer noch eine viel zu große Rolle bei den Bildungschancen spielt, ist ein Thema, mit dem sich Bildungspolitiker aller Parteien auseinandersetzen. Dass aber auch die geografische Herkunft in Deutschland gravierende Auswirkungen auf den Bildungsweg junger Leute hat, ist zwar bekannt, aber bislang hat sich niemand so recht an das Problem herangetraut. Schulformen, Unterrichtsinhalte, technische Ausstattung der Schulen und erst recht die Höhe der Kita-Gebühren - Deutschland ist weit entfernt von einigermaßen einheitlichen Lebensbedingungen. Zu heilig und unantastbar ist das Prinzip des deutschen Föderalismus bislang. Dabei mag der Föderalismus mit seiner Stoßrichtung gegen den zentralistischen Staat historisch in Deutschland seine Berechtigung haben. In einer Zeit aber, in der immer weniger Menschen ihr ganzes Leben an nur einem Ort oder in einem Bundesland verbringen können, sind manche Auswüchse des Föderalismus untragbar. Die Idee von Martin Schulz, dem Bund über eine Grundgesetzänderung mehr Handlungsfreiheit im Bildungswesen zu geben, um so für eine größere Angleichung der Bildungseinrichtungen und Bildungschancen zu sorgen, ist deshalb ebenso richtig, wie der Gedanke von FDP-Chef Lindner, ergänzend dazu mit einem "Bundesbildungsrat" auch inhaltlich für mehr Angleichung im Bildungssystem zu sorgen. In einem Punkt haben übrigens beide recht: In der Verbesserung und Modernisierung unseres Bildungssystems entscheidet sich die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.

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